„Welches Tier lebt im Revier? – Den heimischen Säugetieren im Wald auf der Spur“
„Welches Tier lebt im Revier? – Den heimischen Säugetieren im Wald auf der Spur“ – Ein Lehr-Lernlabor für die 5. Jahrgangsstufe der Mittelschule mit Schwerpunkt „Didaktische Reduktion“
Autor: Elena Geist
Betreuerin: Dr. Sabine Gerstner
In der Biologiedidaktik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg werden seit 2004 „Lehr-Lernlabore“ für alle Schularten und Klassenstufen zu unterschiedlichen Themen angeboten. So konzipierte die Lehramtsstudentin Mona Posofszky im Rahmen ihrer Zulassungsarbeit einen Unterrichtsgang für eine fünfte Klasse Gymnasium zum Thema „Explore the Wild – Welches Tier lebt im Revier? Den heimischen Säugetieren im Wald auf der Spur“ dessen Fokus auf der Verknüpfung von multimedialen und klassischen Unterrichtsmitteln liegt. Im Lehr-Lernlabor wird versucht, den Schülerinnen und Schülern (SuS) den Wald und seine Bewohner näher zu bringen, ohne dafür in den Wald zu gehen. So wurden die fünf Waldtiere Dachs, Fuchs, Rehwild, Feldhase und Wildschwein als Stellvertreter für viele weitere Waldtiere herausgegriffen und dessen Morphologie, Lebensweise, Nahrung und Spuren thematisiert.
Aufbauend darauf wurde in dieser Zulassungsarbeit das bereits entworfene Lehr-Lernlabor so didaktisch reduziert und vereinfacht, dass es auch mit Mittelschülern problemlos durchzuführen ist. Dafür wurden die Arbeitsaufträge gekürzt und sprachlich vereinfacht. Das Arbeitsheft überarbeitet und Texte durch alternative Medien, wie Kurzfilme und Bilder ersetzt. Auch der inhaltliche Umfang wurde stark reduziert. So durchlaufen die SuS im Lehr-Lernlabor sechs Pflichtstationen, die sich mit dem Fell, dem Aussehen, der Nahrung, den Gebisstypen, den Trittsiegeln und der Losung der fünf Waldtiere Dachs, Fuchs, Rehwild, Feldhase und Wildschwein beschäftigen. Da gerade in der Mittelschule große lern- und leistungsbezogene Differenzen, also eine stark ausgeprägte Heterogenität vorzufinden ist, ist eine ausreichende Differenzierung im entworfenen Lehr-Lernlabor unumgänglich gewesen. So wurde für jede Station eine zusätzliche Aufgabe entworfen, die von sehr schnellen SuS bearbeitet werden kann. Auch eine eigene Zusatzstation wurde konzipiert. Durch das Stationenlernen und die verwendeten Unterrichtsmittel und Medien sollen die Mittelschüler in fachgemäßen Arbeitsweisen geschult und das selbstständige Arbeiten geübt werden. Da SuS der Mittelschule besonders oft Lernschwierigkeiten aufweisen, ist es wichtig möglichst viele Sinne anzusprechen. So wird bei der Fellstation die haptische Wahrnehmung durch das Fühlen von Fellstücken angesprochen. Bei den verwendeten Videos wird dagegen der auditive und der visuelle Sinn angesprochen.
Um herauszufinden, ob die didaktische Reduktion gelungen ist, wurde das entworfene Lehr-Lernlabor mit zwei Mittelschulklassen aus dem Raum Würzburg durchgeführt. Die SuS bekamen am Ende des Unterrichtsgangs einen Fragebogen der ausgewertet wurde und Aufschluss darüber geben soll, ob das Lehr-Lernlabor für eine Mittelschule ansprechend und angemessen konzipiert wurde. So konnten am Ende der Zulassungsarbeit einige Verbesserungsmöglichkeiten für weitere Durchführungen gegeben werden.