Sperl, Pflanzenernährung am Beispiel fleischfressender Pflanzen
Pflanzenernährung am Beispiel fleischfressender Pflanzen
Autor: Maximilian Sperl
betreut von: Dr. Sabine Glaab
Die letzte Zeit war durch Debatten über das Klima geprägt. Dabei ist auch heftig über die Verwendung von Gülle als Dünger und die neue Düngeverordnung diskutiert worden. So stehen auf der einen Seite die Kritiker, welche Gülle als Dünger für umweltschädlich erachten, da sich durch die Umwandlung des Stickstoffs im Boden das treibhausrelevante Lachgas (N2O) bildet, welches sich auf das Klima negativer auswirkt als Kohlenstoffdioxid (CO2). Des Weiteren wird als Argument angeführt, dass bei einer Überdüngung überschüssiger Stickstoff, welchen die Pflanzen nicht mehr aufnehmen können, in das Grundwasser gelangt. Somit wird dieses belastet, was wiederum negative Folgen für die Gesundheit der Menschen haben kann. Auf der anderen Seite aber stehen die Bauern, welche Gülle als notwendigen Dünger sehen, da diese für die Pflanzen notwendige Nährstoffe enthält und die Fruchtbarkeit des Bodens fördert. Vor allem von den Bauern gibt es Kritik an der neuen Düngeverordnung und ihren Verschärfungen. Somit ist eine heftige Kontroverse über das Thema „Gülle als Dünger“ entfacht, wobei das Thema „Pflanzenernährung“ betroffen ist. Aufgrund dieser aktuellen Ereignisse und der Klimadiskussion ist es meiner Meinung nach wichtig, das Thema „Pflanzenernährung“ auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umwelterziehung im Unterricht ausführlich zu behandeln, sodass die Mädchen und Jungen ein Bewusstsein für nachhaltiges und umweltschonendes Verhalten entwickeln. Hinsichtlich der Pflanzenernährung muss man beachten, dass es neben Pflanzen, welchen es gelingt, ihre benötigten Nährstoffe aus dem Boden zu erhalten, auch solche, wie z. B. fleischfressende Pflanzen gibt, denen es nicht möglich ist, sich ausschließlich mit Nährstoffen aus dem Boden zu versorgen, da dieser nährstoffarm ist. Somit müssen sich diese Pflanzen an die widrigen Gegebenheiten anpassen, indem sie beispielsweise die notwendigen Nährstoffe aus Beutetieren, die sie mit teils faszinierenden Methoden fangen, gewinnen.
Die vorliegende Zulassungsarbeit beschäftigt sich mit dem umfangreichen, vielschichtigen und interessanten Themenbereich „Pflanzenernährung“. Hierbei wird der Schwerpunkt auf das Thema „Pflanzenernährung am Beispiel fleischfressender Pflanzen“ gelegt, welches zugleich das Stundenthema der ausgearbeiteten Doppelstunde bildet.
Die Zulassungsarbeit ist dreiteilig aufgebaut. Der erste Teil stellt den fachwissenschaftlichen Teil (Sachanalyse) dar. In diesem befasst sich die Arbeit aus wissenschaftlicher Perspektive mit möglichen Themen- und Inhaltsbereichen, welche das übergeordnete Thema „Pflanzenernährung“ mit sich bringt und die zugleich geeignet sind, im Unterricht umgesetzt zu werden. Es werden die Themen „Nährstoffe mit Makro- und Mikronährelementen“, „Anzeichen des Nährstoffmangels bei Pflanzen“, „Nährstoffe im Boden und in der Luft“, „Aufnahme und Transport der Nährstoffe durch die Pflanze“, „Bedeutung des Wassers bei der Pflanzenernährung“, „Photosynthese“ und „fleischfressende Pflanzen“ behandelt. Des Weiteren wird die Frage „Warum müssen sich fleischfressende Pflanzen von Tieren ernähren?“ beantwortet. Der zweite Teil, die didaktische Analyse, befasst sich mit der Einordnung der Doppelstunde in den Lehrplan und die Einbettung in die Unterrichtssequenz. Darüber hinaus beschäftigt sich diese mit den Leit- bzw. Richtzielen und geht auf die Gesellschafts- und Schülerrelevanz ein. Den didaktischen Schwerpunkt bildet die „Didaktische Reduktion“, die konkret auf die Pflanzenernährung, die Photosynthese und die Steckbriefe angewendet wird. So soll gezeigt werden, wie bei diesen Themenbereichen für die 6. Jahrgangsstufe bezüglich sektoraler und horizontaler Ebene reduziert wird. Ziel ist es, dass zum einen die Stoffmenge für die Schülerinnen und Schüler passend und zum anderen der Schwierigkeitsgrad bzw. das Niveau angemessen ist. Zudem soll die Verständlichkeit des Stoffes garantiert werden. Auch mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnismethoden, den dazugehörigen Arbeitsweisen und -techniken, den Unterrichtsmitteln sowie mit den Kompetenzbereichen und Basiskonzepten setzt sich die Zulassungsarbeit in diesem Bereich auseinander. Im dritten Teil der Arbeit wird die ausgearbeitete Doppelstunde „Pflanzenernährung am Beispiel fleischfressender Pflanzen“, in welcher die Unterrichtsmethode „Stationenarbeit“ Anwendung findet, präsentiert. An den vier verschiedenen Stationen erfahren die Mädchen und Jungen Allgemeines über fleischfressende Pflanzen und erhalten darüber hinaus noch Antworten auf die zu Beginn der Doppelstunde gestellte Problemfrage. Darüber hinaus beschäftigen sich die SuS selbstständig mit drei Arten von fleischfressenden Pflanzen (Venusfliegenfalle, Kannenpflanze und Sonnentau). Dabei werden kleine Experimente zur Veranschaulichung durchgeführt. Das Erstellen eines Films und eines Steckbriefs zu einer bestimmten fleischfressenden Pflanze ist Bestandteil der Stationenarbeit. Diese Doppelstunde wird detailliert vorgestellt, begründet und didaktisch analysiert, wobei auch die Unterrichtssequenz, die dazugehörigen Grob- und Feinziele und die Artikulation berücksichtigt werden.