Sonnentau (Drosera)
Sonnentau (Drosera) - Die Durchführung eines Stationenlernens im Klassenzimmer und am außerschulischen Lernort botanischer Garten unter besonderer Berücksichtigung des Aspekts der Umweltbildung
Autorin: Caroline Krüger
Betreuerin: Franziska Wiegand
Erst 1875 wurde die Existenz fleischfressender Pflanzen von keinem geringeren als Charles Darwin wissenschaftlich belegt. Bis dahin galt es als „gegen die gottgewollte Ordnung der Natur“ (Carl von Linné), dass es Pflanzen geben sollte, die sich karnivor ernähren. Auch heute wirkt diese Vorstellung auf viele Menschen noch unheimlich, vor allem aber faszinierend. Und ebendies ist es auch, wenn man bedenkt, wie hochspezialisiert diese Pflanzen leben und sich doch so erfolgreich über fünf Kontinente ausgebreitet haben. Ihre Lebensräume zeichnen sich meist durch eine ausgesprochene Nährstoffknappheit aus, die andere Blütenpflanzen an ihre Grenzen bringt. Durch das Fangen und Verdauen kleiner Tiere gleichen die Karnivoren diesen Nährstoffmangel aus. Dazu haben sie über Jahrtausende hinweg die unterschiedlichsten Strategien zum Beutefang entwickelt, diese können passiv oder aktiv sein. Die drei wichtigsten Fangprinzipien sind die Klappfalle, die Klebfalle und die Grubenfalle, auf welche wir daher auch in unseren Zulassungsarbeiten näher eingehen (Barthlott et al., 2004).
Ziel unserer Zulassungsarbeit ist es, den Schülern zweier sechster Klassen Lebensräume, Anlockungs-, Fang- und Verdauungsmechanismen verschiedener Karnivoren näherzubringen. Die Schüler sollen im Sinne der Umwelterziehung besonders auf die Problematik der bedrohten Lebensräume der Karnivoren in Deutschland aufmerksam gemacht werden. Die durchgeführte Unterrichtsstunde ist in Form eines Stationenlernens gestaltet. Eine Klasse wird im botanischen Garten der Universität Würzburg unterrichtet, die Andere in ihrem Klassenzimmer. Durch einen Eingangs- und einen Abschlusstest soll der Wissenszuwachs der Schüler ermittelt und miteinander verglichen werden.
Meine Zulassungsarbeit im Speziellen behandelt die Gattung Drosera aus der Familie der Droseraceae, der Sonnentaugewächse. Bei Pflanzen dieser Gattung handelt es sich um sogenannte aktive Klebfallen, mit nahezu weltweiter Verbreitung. Den Fangapparat bilden die mit Tentakeln und Drüsenköpfchen besetzten Blätter. An einer Station sollen den Schülern die Besonderheiten dieser Pflanzen nahegebracht werden.
An einer weiteren Station lernen die Schüler einen Lebensraum der Karnivoren besser kennen: Das Moor. Sie führen ein Experiment durch und arbeiten mit verschiedenem Infomaterial, um etwas über den Nutzen, die Gefährdung und den Schutz des Lebensraums Moor zu erfahren.