Löffelmann, Workshop Brennnessel
Die Konzeption, Durchführung und Auswertung eines Workshops zum Thema „Faszination Brennnessel – eine verkannte Pflanze vielseitig entdecken und multisensorisch kennenlernen“
Die Konzeption, Durchführung und Auswertung eines Workshops zum Thema „Faszination Brennnessel – eine verkannte Pflanze vielseitig entdecken und multisensorisch kennenlernen“
Autorin: Clara Löffelmann
betreut von: Anna Dävel
Im Verlauf der hier vorliegenden Arbeit soll die Konzeption, Durchführung und Auswertung des Workshops „Faszination Brennnessel – eine verkannte Pflanze vielseitig entdecken und multisensorisch kennenlernen“ dargestellt werden. Der Workshop wurde insgesamt mit zwei Klassen im Botanischen Garten der Stadt Würzburg als außerschulischer Lernort durchgeführt. Im Mai 2023 kam eine Schulklasse der vierten Jahrgangstufe eines Förderzentrums und zwei Wochen später, im Juni, eine vierte Klasse einer Würzburger Grundschule.
Die Brennnessel ist wohl bei den meistern Kindern eher eine neutral bis negativ konnotierte Pflanze, da mit ihr zunächst oft schmerzhafte Erfahrungen bei ihrer Berührung verbunden werden. Ziel und Mittelpunkt des Workshops war es demnach, dass die SchülerInnen anhand der authentischen primären Naturerfahrung und der Brennnessel als Original multisensorisch aus neuen Blickwinkeln entdecken, welche Potenziale diese verkannte Pflanze in sich birgt. An vier Stationen hatten die SchülerInnen die Möglichkeit, verschiedene Aspekte rund um die Brennnessel zu erkunden. Dabei wurde an die Erfahrungen und die Lebenswelt der Kinder angeknüpft. Zu den betrachteten Aspekten zählten unter anderem der Aufbau der Pflanze und die Funktion ihrer einzelnen Bestandteile, wie beispielsweise der Brennhaare. Dies diente dazu, die Frage zu klären „Warum brennt die Brennnessel?“. Auch die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten, wie die Brennnessel als Lebensraum für viele verschiedene Tiere, als Düngemittel in Form von Brennnesseljauche oder als Faser-, Färbe- und Heilpflanze Verwendung findet, wurden thematisiert. Zudem wurde den Kindern die Verarbeitungsmöglichkeit dieser Pflanze in der Küche beispielhaft durch die Herstellung von Brennnesselsalz nähergebracht. Dieses durften die Schülerinnen und Schüler am Ende der Unterrichtseinheit auf Laugenstangen mit Butter streuen und gemeinsam probieren. Anschließend konnte jedes Kind sein selbstgemachtes Brennnesselsalz mit nach Hause nehmen. Ebenso spielte aber auch die Sensibilisierung für nicht essbare Pflanzen und die Verwechslungsgefahr der Brennnessel mit anderen Pflanzen wie der Taubnessel eine wichtige Rolle, damit im Anschluss der Unterrichtseinheit nicht alle Schülerinnen und Schüler davon ausgehen, dass sie nun einfach allein jederzeit alle ihnen begegnenden Pflanzen nutzen können. Die Schülerinnen und Schüler sollten im Anschluss an den Workshop die Brennnessel nicht mehr nur als negativ konnotierte Pflanze oder gar als „Unkraut“ betrachten, sondern als wertvollen Teil der Natur und Umwelt.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit die Abkürzung „SuS“ für „Schülerinnen und Schüler“ sowie „LK“ für „Lehrkraft“ bzw. „LKs“ für „Lehrkräfte“ verwendet. Für die Formulierung „Schülervorstellung“ und ähnliche Begriffe wie „Forscherheft“ wird verallgemeinernd das generische Maskulinum verwendet, soll aber alle gleichberechtigt ansprechen.