Jahrgangsgemischtes Lernen - Schmetterling
Jahrgangsgemischtes Lehren und Lernen im Heimat- und Sachunterricht am Beispiel des Schmetterlings in der Jahrgangsstufe 1/2
Autorin: Ann-Kathrin Göbel
Betreuerin: Timea Döpfner
Wie lernen Kinder am besten? – Diese Streitfrage erhält durch die Diskussion um jahrgangsgemischtes Lehren und Lernen eine neue Dimension. Die erste Reaktion von Beteiligten ist oft Skepsis bezüglich der Auflösung des traditionellen Klassenverbandes und der damit verbundenen Umstrukturierung des Unterrichts. Mögliche förderliche Effekte des altersheterogenen Lernens für das Zusammenleben und -lernen in der Grundschule und den Erwerb von Schlüsselqualifikationen werden eher als zweitrangig betrachtet. Kritische Fragen nach Schulleistungen und Leistungsmessung, methodischen Veränderungen und organisatorischen Problemen stehen wohl öfter im Vordergrund.
Diese Arbeit geht im Wesentlichen auf theoretische Grundlagen jahrgangsgemischten Lehren und Lernens und auf die praktische Umsetzung des Themas Schmetterling im Heimat- und Sachunterricht der Klasse 1/2 ein. In einer Lernwerkstatt begegnen die Kinder vielfältigen Materialien und Lernmitteln zum Körperbau, dem Lebenszyklus und der Lebensweise des Schmetterlings, die sich inhaltlich auf fachwissenschaftliche Aussagen stützen. Sie berücksichtigen jedoch gleichzeitig wichtige pädagogische und didaktische Aspekte, die einerseits den Ausführungen des Lehrplans und den Ansprüchen des Heimat- und Sachunterrichts gerecht werden, andererseits speziell im Hinblick auf die Alters- und Leistungsheterogenität notwendig sind.
Die Themenwahl, Formulierung der Ziele, Bestimmung der Kompetenzen, Organisation des Unterrichts und der Lernmaterialien sind unter Berücksichtigung des zum Zeitpunkt der Umsetzung aktuellen bayerischen Lehrplans aus dem Jahr 2000 erstellt. Die Ausführungen und umgesetzten Maßnahmen entsprechen aber gleichermaßen den Forderungen des LehrplanPLUS (2014). Zum Zweck der Aktualität werden sie zusätzlich im Hinblick auf dessen Formulierungen hin überprüft.
Letztendlich soll im Rahmen dieser Arbeit der besondere Wert des jahrgangsgemischten Lehren und Lernens aufgezeigt werden. Neben ausgiebiger Betrachtung von befürwortenden Befunden aus der Forschung, kommen auch kritische Aspekte des Unterrichts mit Altersheterogenität zur Sprache. In einem abschließenden Resümee werden sie mit persönlichen Erfahrungen aus dem jahrgangsgemischten Unterricht in Verbindung gesetzt, um den eigenen Standpunkt deutlich zu machen.