Entdeckendes Lernen im Biberlerngarten - Konzeption eines Lernzirkels im Schwerpunkt Ökologie
Entdeckendes Lernen im Biberlerngarten - Konzeption eines Lernzirkels im Schwerpunkt Ökologie für das Lehramt an Grundschulen am außerschulischen Lernort Wild-Park Klaushof in Bad Kissingen
Autorin: Isabelle Kern
Betreuer: Dr. Thomas Heyne
Das Projekt BiberLandschaft im Wild-Park Klaushof in Bad Kissingen wurde in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Didaktik Biologie der Julius-Maximilian-Universität Würzburg unter der Leitung von Dr. Thomas Heyne konzipiert. Eine Gruppe von Lehramtsstudierenden der Biologie entwickelte die verschiedenen Stationen eines Lehrpfades im Rahmen ihrer Zulassungsarbeit für das Erste Staatsexamen. Diese Elemente der Biberlandschaft wurden bereits erfolgreich realisiert. Im Herbst 2016 fand die Eröffnung des Bibergeheges statt.
Die hier vorgestellte Arbeit stellt eine Erweiterung des Bibergeländes dar. Ziel war der Entwurf eines Biberlerngartens, also eines zusätzlichen Bereichs, der speziell für Schulklassen zugeschnitten ist. Hier besteht die Möglichkeit, sich genauer mit der Lebensweise des Bibers zu beschäftigen und Materialien zu nutzen, die entweder zu empfindlich oder zu gefährlich sind, um ohne Aufsicht öffentlich ausgestellt zu werden. Die Aktivitäten sollen motivierende Handlungsmöglichkeiten für die Lernenden darstellen und eine möglichst selbstständige und aktive Erarbeitung der Informationen an den einzelnen Stationen zulassen. Das Aktiv-Sein, das Entdecken und das Lernen an der Sache stehen im Fokus und sind bedeutend für den Lernfortschritt und die Entwicklung der Kinder. Die Verlagerung des Unterrichtsgeschehens an einen außerschulischen Lernort stellt eine erfrischende Abwechslung zum alltäglichen Arbeitsblatt-Unterricht dar. Das Lernen wird wieder spannend, wodurch der Lernzuwachs steigt.
Ausgangslage für die Entwicklung dieses Projekts war die einzigartige Stellung des Bibers als Schlüsselart für die Artenvielfalt und als Landschaftgestalter. Denn wo er siedelt, erhöht sich rapide die Biodiversität, die Wasserqualität steigt und Hochwasser wird effektiv vorgebeugt. Aber auch die immer wiederkehrenden Konflikte mit Landwirten werden thematisiert. Ziel ist es, den Menschen das Leben und Wirken des Bibers näher zu bringen, Verständnis für seine Schlüsselrolle zu schaffen und Begeisterung für ihn und die Natur im Allgemeinen zu wecken (Fachdidaktik Biologie Würzburg, 2016). Der Biber kann in einer „seinem Lebensraum nachempfundenen Landschaft“ (Fachdidaktik Biologie Würzburg, 2016) erlebt werden. Der immer wieder auftauchende Konflikt, zwischen dem Wunsch nach möglichst natürlicher Unterbringung und dem Wunsch dem Biber nahezukommen, wurde hierbei sehr gut gelöst. Eine begehbare Biberburg bietet die Möglichkeit, dem Biber hautnah zu begegnen. Das alles hilft, die Akzeptanz der Gesellschaft für den Biber zu fördern und ihn dadurch wieder an unseren heimischen Gewässern zu etablieren.
Die Arbeit ist in drei Teile gegliedert:
Im ersten Teil, dem fachwissenschaftlichen Teil, werden ausgewählte Aspekte der Biologie und Ökologie des Bibers, die eine Rolle bei der Konzeption des Biberlerngartens spielten, beleuchtet. So wurden unter anderem die Ökologie der Auenlandschaften oder die Rolle des Bibers als Schlüsselart behandelt.
Der fachdidaktische Teil befasst sich mit ausgewählten Unterrichtsmitteln und Arbeitsweisen, mit denen im Biberlerngarten gearbeitet wird. Genauer werden das Unterrichtsmittel Modelle und die Arbeitsweise Vergleichendes Betrachten erläutert.
Im methodischen Teil wird zunächst die allgemeine Umsetzung der Biberlandschaft aufgegriffen und der Aufbau des Biberlerngartens genauer beschrieben. Weiterhin wird die Lehrplanrelevanz des Biberlerngartens dargestellt und Ziele für die einzelnen Stationen formuliert.