Die Wildkatze als Leitart für intakte Ökosysteme
Die Wildkatze als Leitart für intakte Ökosysteme – Entwicklung eines Führungskonzeptes für die Sekundarstufe I am außerschulischen Lernort Wildpark Klaushof, Bad Kissingen
Autorin: Katrin Breunig
Betreuer: Dr. Thomas Heyne
Ich wanderte in der Landschaft und suchte nach Antworten auf Dinge, die ich nicht verstand. Warum findet man Muscheln auf den Gipfeln der Berge? (...) Wie entstehen die Kreise im Wasser, wenn man einen Stein hineinwirft? Und wie schafft es ein Vogel, sich in der Luft zu halten? Leonardo da Vinci
Um Schüler für ein Thema zu begeistern, ist es wichtig, ihr Interesse zu wecken und ihnen etwas aufzuzeigen, das sie noch nicht kennen. Die Schüler sollen zum Staunen angeregt und mit einer Problemfrage konfrontiert werden. Ziel der Führung ist es, die Schüler zu motivieren, um Lösungen auf die Fragen zu finden. In der Führung zur Wildkatze werden die Schüler zunächst durch das lebende Objekt motiviert und sollen dann Lösungen für die aufgeworfene Problematik finden. Die Schüler lernen die Wildkatze als neue Art näher kennen und sollen nach der Führung unter anderem über die Lebensweise des Tieres und Umweltschutz Bescheid wissen. Sie sollen ein Verständnis für den Aufbau von Ökosystemen und das Aufrechterhalten des biologischen Gleichgewichts erlangen.
Nach der fast vollständigen Ausrottung der Wildkatze im 18. Jahrhundert wird inzwischen versucht sie wieder in Deutschland anzusiedeln. Aufgrund veränderter Lebensraumparameter, die in der Arbeit beschrieben werden, ist der Fortbestand der Wildkatze von der Hilfe und Unterstützung des Menschen abhängig.
Ziel ist es Waldgebiete miteinander zu verknüpfen und Korridore zu schaffen, sodass ein Wegenetz von ca. 20 000 km entsteht.
Um auf das unbekannte, scheue und bedrohte Tier und die Problematik aufmerksam zu machen, wurde im Wildpark Klaushof ein Führungskonzept für Schüler der Sekundarstufe I erarbeitet. Durch die Problemorientierung, aktive Beteiligung an der Führung durch z.B. Spiele und durch das Lernen am lebenden Objekt lernen die Schüler einiges über das Tier und erfahren warum es wichtig ist die Wildkatze zu schützen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Ausarbeitung eines Führungskonzeptes zum Thema Wildkatze und der didaktischen Analyse.
Die Arbeit ist gegliedert in den fachwissenschaftlichen Teil, den didaktischen Teil und die didaktische Analyse.
Im ersten Abschnitt wird der Wildpark Klaushof, als Veranstaltungsort der Führung, und die europäische Wildkatze vorgestellt. Das Vorkommen der Wildkatze, die Morphologie, Lebensweise wie Lebensraum und Nahrungsbeziehungen, Ökologie und Schutzmaßnahmen werden in diesem Abschnitt behandelt. Es werden die Punkte erläutert, die in der Führung relevant sind.
Im zweiten Teil wird die Formen- und Artenkenntnis behandelt. Zunächst werden Begriffe geklärt und anschließend auf die didaktische Bedeutung und die Förderung von Formen- und Artenkenntnis eingegangen.
In der didaktischen Analyse wird zunächst der Ablauf der Führung beschrieben. Danach wird eine Lehrplananalyse durchgeführt, bevor die Lernziele aufgezeigt werden. Im Folgenden geht es um didaktische Reduktion, Prinzipien des Biologieunterrichts und fachgemäße Arbeitsweisen.
Bei der Führung mit der Problemfrage „Warum lebt die Wildkatze nicht in geeigneten Lebensräumen?“ wird zunächst die Neugier der Schüler geweckt. Sie sind motiviert Antworten auf die Frage zu finden. Im Laufe der Führung lernen sie Merkmale der Wildkatze kennen und sie erfahren etwas über den Lebensraum, Nahrungsbeziehungen und das ökologische Gleichgewicht.
Am Ende sollen die Schüler ein für sie neues Tier näher kennengelernt und mehr über die Gestaltung von Lebensräumen, Ökosystemen und Tierschutz gelernt haben.
Im Anhang befinden sich die verwendeten Materialien, Arbeitsaufträge, Bilder und das Arbeitsheft für die Schüler mit der dazugehörigen Lösung.