Die Lapbook-Methode im Heimat- und Sachunterricht der GS
Die Lapbook-Methode im Heimat- und Sachkundeunterricht in der Grundschule - Konzeption einer Unterrichtseinheit zum Thema: "Reise durch den menschlichen Körper"
Autorin: Eva Stadelmann
Betreuerin: Timea Döpfner
„Der vom Robert-Koch Institut durchgeführte Kinder- und Jugendsurvey (KIGGS) liefert einen umfassenden Einblick in den Gesundheitszustand von Kindern in Deutschland“ (Zimmer, 2009, S. 149) und attestiert vor allem einen bedenklichen Anstieg allergischer Erkrankungen sowie übergewichtiger und adipöser Kinder (ebd.). Darüber hinaus diagnostizieren schulärztliche Untersuchungen häufig Karies, Verhaltensstörungen und Haltungsschwächen. Um diesem besorgniserregenden Trend entgegenzutreten, werden Fragen nach einer Veränderung der gesundheitlichen Situation von Kindern und Jugendlichen mittlerweile in der Öffentlichkeit diskutiert. Neben Aufklärungskampagnen von Krankenkassen oder den Medien (Killermann u.a., 2009) müssen vor allem Eltern und Schulen eng zusammenarbeiten und im Rahmen der „Gesundheitserziehung (…) gesundheitsgerechtes Verhalten fördern und bewusst machen, dass auch junge Menschen Verantwortung für ihre Gesundheit und die Gesundheit anderer haben“ (Graf, 2004, S. 239). Glücklicherweise ist die Humanbiologie, deren Themen viel zum Gesundheitserziehungsauftrag der Schulen beitragen, „aus einem zeitgemäßen Biologieunterricht nicht mehr wegzudenken“ (Staeck, 2010, S. 78) und findet laut bayerischen Lehrplan für Grundschulen auch im Zuge des Heimat- und Sachunterrichts in allen Jahrgangsstufen Anwendung (Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, 2000).
Die im Rahmen dieser schriftlichen Hausarbeit konzipierte Unterrichtseinheit nimmt sich der Herausforderung an, im Zuge eines Projekttages mit den Schülern einer ersten Jahrgangsstufe eine Reise durch den menschlichen Körper zu vollziehen und die Bedeutsamkeit und Schutzbedürftigkeit des eigenen Körpers herauszuarbeiten. Da laut Killermann und anderen Grundschüler „an Themen, die den menschlichen Körper betreffen, geringeres Interesse zeigen als an tier- und pflanzenkundlichen Sachverhalten“ (Killermann u.a., 2009, S. 294), sollen durch den Einsatz motivierender Methoden sowie durch eine anschauliche und kindgerechte Aufarbeitung der Thematik, die für den Lernprozess und die anschließende Speicherung der gelernten Inhalte bedeutsamen Emotionen Neugier, Freude und Interesse bei den Kindern erzeugt werden. Hierfür wird vordergründig auf eine selbsttätige und ganzheitliche Auseinandersetzung mit den Inhalten an Stationen gesetzt und des Weiteren eine dem Portfolio ähnliche Methode zur Sicherung der Ergebnisse verwendet: die individuelle Gestaltung eines sogenannten Lapbooks.
Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, zunächst die dem Lehrversuch zugrundeliegenden fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Hintergründe darzulegen, wobei sich letztere auf die Beschreibung der Methoden Portfolio und Lapbook beschränken soll. Darüber hinaus wird der bayerische Lehrplan für Grundschulen im Hinblick auf die Inhalte, Ziele und eingesetzten Methoden der Lehreinheit analysiert und die verwendeten fachspezifischen Richtziele nach Killermann sowie die eingesetzten Prinzipien des Biologieunterrichts beschrieben. Abschließend sollen die Durchführung des Lehrversuchs sowie die zugehörigen Materialien erläutert und reflektiert sowie der Wert des Lapbooks als Instrument zur Ergebnissicherung im Heimat- und Sachunterricht der Grundschule kritisch hinterfragt werden.