Der Luchs
Der Luchs – Ein ungebetener Gast oder ersehnter Heimkehrer?
Autorin: Lena Wittmann
Betreuer: Dr. Thomas Heyne
Seit nunmehr einem Jahrhundert wurde die früher so artenreiche Natur in Mitteleuropa um einen ebenso unauffälligen wie anmutigen Bewohner ärmer. Der letzte Luchs verschwand aus Mitteleuropa – genauer: er wurde vom Menschen ausgerottet. Doch seit einigen Jahren werden auch in Deutschland wieder Spuren, die auf die Rückkehr des Luchses schließen lassen, entdeckt. Zum einen ist dies auf die selbstständige Einwanderung der Katze in einigen europäischen Ländern und zum anderen auf die gezielte Wiederansiedlung mittels verschiedener Projekte zurückzuführen. Diese Bestrebungen bringen allerdings auch erheblichen Gegenwind mit sich. Viele Menschen haben Angst vor größeren Raubtieren wie dem Luchs. Darüber hinaus befürchten Landwirte eine Gefahr für ihre Tiere, und Jäger müssen Wildrisse in Kauf nehmen. Diese Gegner erschweren es oftmals, Luchse in Deutschland wieder zu etablieren, und vor allem die Akzeptanz in der Gesellschaft zu erreichen.
Doch sollte es nicht Ziel unserer industrialisierten Gesellschaft sein, den herkömmlichen Lebewesen ihren Lebensraum zu erhalten? Sollte es nicht unsere Pflicht sein, die ohnehin immer weiter sinkende Artenvielfalt zu hegen und zu pflegen?
In dieser Führung sollen die Schülerinnen und Schüler dazu angehalten werden, sich kritisch mit der angeblichen Bedrohung „Luchs“ auseinanderzusetzen und zu erkennen, dass es wichtig ist, die Artenvielfalt in unserer Natur zu erhalten. Dazu lernen die Schülerinnen und Schüler zunächst den Luchs und seine Lebensweise genauer kennen. Im Anschluss werden die Gründe der Ausrottung besprochen und das Verbreitungsgebiet des Luchses geklärt. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen Einblick in die Anforderungen, die der Luchs an seinen Lebensraum stellt und erkennen dabei, dass es möglich ist, Luchspopulationen in Deutschland zu etablieren. Somit sollen die Schülerinnen und Schüler zu einer generellen Wertschätzung des Tieres gelangen.
Die Arbeit gliedert sich in einen fachwissenschaftlichen Teil, einen fachdidaktischen Teil, sowie die didaktische Analyse. Im fachwissenschaftlichen Teil wird auf die Systematik, die luchstypische Morphologie und die artgemäße Lebensweise eingegangen. Darüber hinaus wird ein Abriss über die Geschichte und Gründe der Ausrottung des Luchses geliefert, sowie die Bestrebungen der Wiederansiedelung beleuchtet. Im fachdidaktischen Teil wird die Vermittlung der Arten- und Formenkenntnis im schulischen Biologieunterricht dargelegt, sowie diese anhand ihrer didaktischen Bedeutung und an empirischen Befunden legitimiert. Die didaktische Analyse gliedert sich in die schriftliche Ausarbeitung des Führungsablaufes, sowie die methodisch-didaktischen Überlegungen und deren Begründungen. Außerdem wird die Führung hinsichtlich ihrer Relevanz bezüglich des Lehrplans legitimiert.