„Der lebendige Weinberg“ – Die Betrachtung des außerschulische Lernorts anhand des ökologisch bewirtschafteten Weinbergs (Kopie 1)
„Der lebendige Weinberg“ – Die Betrachtung des außerschulische Lernorts anhand des ökologisch bewirtschafteten Weinbergs
Autorin: Alina Schiffmann
Betreuerin: Dr. Franziska Kubisch
„Unter Weinberg wird der ganze Landschaftsausschnitt verstanden, in dem geschlossener Weinbau betrieben wird; zu diesem Weinbergraum im weiteren Sinne gehören nicht nur die Rebstöcke tragenden Kulturflächen, sondern auch Stützmauern und Steinriegel, Hecken und Raine. Alle diese Nebenflächen sind unmittelbar oder mittelbar mit dem Weinbau verbunden; die meisten von ihnen würden ohne ihn, so wie sie sind, nicht bestehen. Durch diese Nebenflächen gliedert sich der Gesamtlebensraum des Weinbergs in Teilräume und durchdringen sich in ihm Kultur und Natur zu einer geschichtlich gewordenen neuen Einheit, die durch den Weingärtner in ihrem labilen Gleichgewicht erhalten wird. So erscheint der Gesamtweinbergsraum – einschließlich des Menschen – als einen Lebensraum eigenster Prägung, reich an historischen Erinnerungen, an eigenen biologischen Fragen und vitalen Spannungen; immer ist der zugleich überstrahlt von südlichem Glanz.“
Kaum besser als Otto von Linck in seinem 1954 erschienen Buch „Der Weinberg als Lebensraum“ lässt sich der ursprüngliche Weinberg beschreiben.
Der Weinberg bildet nicht nur ein wunderschönes, prägnantes Landschaftsbild, auch die Tier- und Pflanzenwelt in diesem speziellen Biotop fasziniert die Menschen. Der Weinberg ist nicht nur in Franken, sondern auch in Deutschland eine der wichtigsten bewirtschafteten Kulturflächen. Man darf wohl guten Gewissens behaupten, dass beinahe jeder der in Süddeutschland lebt, schon mindestens einmal in seinem Leben einen Weinberg zu Gesicht bekommen hat.
Um dieses spezielle Biotop den Schülern näher zu bringen, wird in dieser Arbeit sowohl ein Teil der Flora des Weinbergs den Schülern näher gebracht, als auch spezifische Wirbeltiere die zu den Einwohnern der Weinberge zählen. Durch die besonderen klimatischen Bedingungen können diese Tiere und Pflanzen kaum in einem anderen Biotop in Deutschland gesichtet werden. Durch diese Faktoren können die Schüler nicht nur die Besonderheit der Weinberge verstehen, sondern durch gezielte Schulung von der Notwendigkeit diesen Lebensraum zu schützen, auch ein Naturschutzbewusstsein bilden und stärken, da der alte Weinberg wie oben durch Otto von Linck beschrieben, kaum noch Bestand hat und wieder gefördert werden muss.
Betrachtet man den bayrischen Lehrplan für das Gymnasium im Fach Biologie bzw. Natur und Technik, kann man dieses Thema in der 6. Jahrgangsstufe im Themengebiet „Verwandtschaft der Wirbeltiere und Evolution“ einordnen. In Form eines Exkurses, wird nach Erlangen von Basiswissen, die Tier- und Pflanzenwelt im Weinberg erkundet. Dies geschieht nicht nur in Form von Expertengruppen, die sich im vorherein im Klassenzimmer mit den verschiedenen Themen beschäftigen, sondern auch mit einem Unterrichtsgang, sodass die Schüler vor Ort ihr Wissen anwenden und vertiefen können. Die entsprechenden Grundlagen über den Weinberg, Tiere und Pflanzen wird in der Sachanalyse dieser Arbeit behandelt.
Außerdem wird im fachdidaktischen Teil die Bedeutung vom außerschulischen Lernort und situiertem Lernen verdeutlicht. Anschließend folgt in der didaktischen Analyse die Erklärung, warum das Thema „Der lebendige Weinberg- (W)Einblicke in unsere Umgebung“ in den Biologieunterricht integriert werden kann.
Meine Zulassungsarbeit soll zum einen die Faszination die den Weinberg umgibt den Schülern näherbringen, als auch die Notwendigkeit des Schutzes dieser Kulturlandschaft verdeutlichen.