Breitenbach, Auswirkungen LLL auf Lehramtsstudierende
Die Auswirkungen eines Lehr-Lern-Labors auf die Diagnosekompetenz, die Reflexionskompetenz und das Selbstkonzept von Lehramtsstudierenden
Autorin: Nora Breitenbach
betreut von: Dr. Sabine Glaab
Der Ablauf von Lehr-Lern-Laboren beinhaltet das Aufeinandertreffen von Studierenden mit Schüler:innen zur Förderung der Kompetenzen der Studierenden als Teil des Lehramtsstudiums. Doch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie mussten diese Seminare ausschließlich digital stattfinden. Diese unterschiedliche Organisationsform hat auch Auswirkungen auf den Kompetenzerwerb und die Lernerfahrungen der Teilnehmer:innen. Daher sollen mit dieser Arbeit die Auswirkungen eines vollständig online stattfindenden Lehr-Lern-Labors auf die Diagnosekompetenz, die Reflexionskompetenz und das Selbstkonzept der Studierenden analysiert werden. Auf Grundlage eines hierfür entwickelten Fragebogens werden die genannten Konstrukte vor und im Anschluss des Seminars erfasst und hinsichtlich stattgefundener Entwicklungen ausgewertet. Zudem wird auf die Rolle der Vorerfahrung in diesem Kontext eingegangen und die Konstrukte hinsichtlich dieser untersucht. Zur statistischen Analyse wurden zusätzlich Daten eines anderen fachdidaktischen Seminars als Kontrollgruppe erhoben.
Für die Diagnosekompetenz konnte bei den Teilnehmer:innen des Seminars „Arbeiten im Lehr-Lern-Labor” im Vergleich zu den Teilnehmer:innen eines anderen fachdidaktischen Seminars eine statistisch signifikante, positive Entwicklung festgestellt werden. Die Ergebnisse der Reflexionskompetenz und des Selbstkonzepts hingegen waren nicht signifikant. Dasselbe gilt für den Einfluss der Vorerfahrung. Es konnte weder gezeigt werden, dass Studierende mit viel Vorerfahrung bereits zu Beginn der Seminare höhere Werte in den Konstrukten aufweisen, noch dass die Vorerfahrung als moderierender Faktor die Kompetenzentwicklungen verstärkt. Gründe hierfür werden diskutiert.