Biologische Gewässergütebestimmung
Leben unter Wasser! – Wir nehmen die Fränk. Saale genauer unter die Lupe
Unterrichtsgang zur biologischen Gewässergütebestimmung am Wildpark Klaushof für die Sekundarstufe I
Autorin: Tanja Falger
Betreuer: Dr. Thomas Heyne
Ohne Wasser kein Leben! – Dieser Tatsache sollte man sich stets bewusst sein.
Dies erkannten auch die Menschen früherer Zeiten und ließen sich bevorzugt an Flüssen und Bächen nieder. So hatten die Menschen nicht nur ausreichend Wasser zum Trinken, sondern der Fluss war häufig auch ihr einziger Transportweg. Ebenso versprachen landwirtschaftliche Flächen entlang der Flussufer gute Ernteerträge, sodass der Mensch stets von der Flusslandschaft profitierte. Mit der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung hat jedoch auch die Belastung der Umwelt, vor allem durch strukturelle Veränderungen der Fließgewässer und Schadstoffeinträge, zugenommen. Die Qualität der Fließgewässer ist daher nicht mehr dieselbe wie damals.
Die Qualität des Fließgewässers ist durch dessen Artenvielfalt gekennzeichnet. Diese erfordert eine strukturreiche Flusslandschaft sowie eine unbelastete Wasserqualität.
Abiotische und biotische Faktoren bieten die unterschiedlichsten ökologischen Nischen für im Wasser lebende wirbellose Organismen, sogenannte Zeigerorganismen. Sie haben ganz bestimmte Ansprüche an ihren Lebensraum und lassen daher einen Rückschluss auf die Belastung der Gewässer mit abbaubaren organischen Stoffen zu. Störungen des natürlichen Lebensraums sind häufig anthropogen verursacht und gefährden die Artenvielfalt, die charakteristisch für eine „gute“ Wasserqualität ist. Diese zu erreichen ist Ziel der heutigen Gesellschaft, denn naturnahe Fließgewässer bedeuten Lebensraum für viele Tiere, Pflanzen und den Menschen sowie eine hohe Selbstreinigungskraft, die das Gewässer in einem dynamischen Gleichgewicht hält. Erste Maßnahmenprogramme zeigen bereits Erfolge. Doch damit Wasser ohne Aufbereitung wieder bedenkenlos trinkbar wird, ist noch einiges in Sachen Gewässerschutz zu tun. Daher ist es wichtig, schon im Kindesalter eine nachhaltige Umwelterziehung hinsichtlich Naturverständnis und Umweltbewusstsein zu schulen.
Der außerschulische Unterrichtsgang „Leben unter Wasser – Wir nehmen die Fränkische Saale genauer unter die Lupe“ im Rahmen des Umweltbildungsprojekts „Vielfalt erleben und verstehen“ am Wild-Park Klaushof in Bad Kissingen konfrontiert die Schülerinnen und Schüler mit den Umweltproblematiken der heutigen Gesellschaft. Bei der Durchführung einer biologischen Gewässergütebestimmung lernen die Schülerinnen und Schüler durch das Sammeln, Beobachten, Vergleichen und Bestimmen aquatischer Organismen mit geeignetem Bestimmungsmaterial und Binokular die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur kennen und schätzen. Durch die Auseinandersetzung mit den Folgen anthropogener Einflüsse im Zusammenhang mit der originalen Naturbegegnung wird die Bereitschaft verantwortungsvoll mit der Ressource Wasser umzugehen gefördert.