Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bay. Lehrplan
Bildung für nachhaltige Entwicklung und ihre Verankerung im bayerischen Lehrplan am Beipiel von vier Lebensräumen
Autorin: Anna-Lena Jakob
Betreuerin: Sabine Glaab
Bereits seit den 1970er Jahren gerät die Umweltdebatte verstärkt in den Mittelpunkt politischer und pädagogischer Diskussionen und beschäftigt das allgemeine Interesse der Bevölkerung. Die Umwelt spielt eine entscheidende Rolle im Leben der Menschen und jeder Einzelne sollte sich darüber bewusst sein, dass sein Handeln auch Auswirkungen auf seine Umwelt hat. Um die verschiedenen Begrifflichkeiten wie Umwelterziehung, Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung voneinander abzugrenzen, soll in einem ersten Schritt dieser Arbeit die Entwicklung der Umwelterziehung über die Umweltbildung zur heutigen Bildung für nachhaltige Entwicklung einschließlich der jeweils beinhalteten Aspekte aufgezeigt werden. Da in der heutigen Zeit die Naturkontakte der Kinder und Jugendlichen immer mehr abnehmen, ist es von zentraler Bedeutung, diese zur Natur und ihrer Umwelt hinzuführen, um die Bedeutung der Natur und Möglichkeiten des Umweltschutzes aufzuzeigen. Diese didaktische Bedeutung der Umweltbildung wird in einem nächsten Schritt aufgezeigt sowie verschiedene didaktische Modelle und Prinzipien, mit deren Hilfe die Umsetzung in der Praxis erleichtert wird.
Hauptziel des dritten Kapitels dieser Arbeit ist das Herausarbeiten der Verankerung der Bildung für nachhaltige Entwicklung im bayerischen LehrplanPLUS der Grundschulen und der damit verbundenen Ziele und Themenbereiche. Im Lehrplan von Bayern für Grundschulen ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung in den bayerischen Leitlinien, dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschulen, den schulart- und fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen wie auch in den Fachprofilen der einzelnen Unterrichtsfächer enthalten. Ein grundlegendes Fundament in Bezug auf die Umweltbildung ist äußerst wichtig, sodass die weiterführenden Schulen darauf aufbauen können. Denn Bildung ist ein lebenslanger Prozess, welcher nicht nach Abschluss einer bestimmten Schulart beendet ist. Die spiralförmige Anordnung der Lehrpläne erlaubt eine zunehmend komplexere Behandlung umweltthematischer Aspekte im Laufe der Schulzeit eines jeden Kindes innerhalb der Grundschule und in den nachfolgenden Schulen, unabhängig von der Schulart. Ein Ausblick auf die weiterführenden Schularten zeigt, dass auch die LehrplanPLUS Lehrpläne der Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien die Bildung für nachhaltige Entwicklung aufgreifen und in vielen Fächern vorgeben.
Bereits im Lehrplan wird das Aufsuchen außerschulischer Lernorte empfohlen und auf deren Bedeutung aufmerksam gemacht. Daher sollen in einem nächsten Schritt außerschulische Lernorte, insbesondere die vier Lebensräume Wald, Hecke, Wiese und Gewässer als außerschulische Orte zum Lernen vorgestellt werden. In diesem vierten Kapitel werden zuerst außerschulische Lernorte im Allgemeinen unterschieden und anschließend die vier Lebensräume charakterisiert. Zum Abschluss wird auf die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für die Umweltbildung Bezug genommen.