Alkoholprävention - Bilingual II
Bilinguer Unterricht anhand eines Stationenlernens zum Thema "Wie wirkt Alkohol auf meinen Körper?" mit Fokus auf die sprachliche und inhaltliche Richtigkeit der Beantwortung des Arbeitsheftes
Autorin: Ursula Osterrieder
Betreuerin: Dr. Sabine Gerstner
Bilingualer Unterricht ist heutzutage in aller Munde und stellt eines der Topthemen der Didaktik dar. Da die Fremdsprachenkenntnisse immer mehr zum allgemeinen Bildungsziel werden, wird der bilinguale Unterricht besonders in Sachfächern wie Biologie oder Erdkunde vermehrt eingesetzt. Die Schüler sollen sich auf diese Weise dem interkulturellen Lernen annähern. Doch auch heute noch gibt es viele Kritiker des bilingualen Unterrichts, die das Konzept lediglich als zusätzliche Belastung der Schüler ansehen. Ihrer Meinung nach führt die Fremdsprache zu einer negativen Beeinflussung der Informationsaufnahme und -verarbeitung.
Um dies zu untersuchen, wird im Rahmen dieser schriftlichen Hausarbeit die Unterrichtsmethode des bilingualen Unterrichts näher erläutert und eine Vergleichsstudie dazu angestellt. Anhand eines bilingualen Stationenlernens zum Thema „Wie wirkt Alkohol auf meinen Körper?“ wird erforscht, ob oder inwieweit die Fremdsprache Einfluss auf das fachliche Verständnis nimmt.
Als Probanden wurden Schüler der gleichen Schule und Jahrgangsstufe gewählt. Bei der einen Klasse wurde das Stationenlernen auf Deutsch und in der Parallelklasse auf Englisch durchgeführt. Dabei wurde darauf geachtet, dass beiden Klassen die identischen Materialien zur Verfügung standen. Der einzige Unterschied bestand in der Unterrichtssprache.
In der Sachanalyse dieser Arbeit werden zunächst grundlegende Themen des Alkohols und des bilingualen Unterrichts erfasst. Bei dem Unterpunkt Alkohol wird auf die chemischen und biologischen Aspekte und auf die Wirkungsweise des Alkohols eingegangen. Ferner werden unterschiedliche Statistiken aufgezeigt und diskutiert. Im Teil des bilingualen Unterrichts werden unterschiedliche Modelle und die Vor- und Nachteile dieses Unterrichtskonzeptes erläutert. Bei der sich anschließenden didaktischen Analyse werden zunächst die Lernziele formuliert. Danach wird auf die psychologischen Gesichtspunkte der 7.Klassen eingegangen und das Prinzip der didaktischen Reduktion anhand des durchgeführten Stationenlernens analysiert. Zudem wird eine Lehrplananalyse durchgeführt. Im Material- und Methodenteil werden das praktizierte Stationenlernen und der Ablauf des Tages mit den verschiedenen Unterrichtsmitteln vorgestellt. Außerdem wird ein Artikulationsschema zu dem Projekttag erstellt. Im folgenden Abschnitt wird auf den Feedback-Bogen und dessen Relevanz eingegangen. Bei der Auswertung werden die Ergebnisse der Studie deskriptiv und anhand von Balkendiagrammen veranschaulicht. Es folgt eine Diskussion, bei der die Probleme des durchgeführten Stationenlernens erörtert werden und ein Fazit gezogen wird, ob bilingualer Unterricht ein geeignetes Unterrichtsmodell für die Zukunft darstellt.
Bei der Auswertung zeigte sich, dass die englische Sprache die Erfassung der Unterrichtsinhalte deutlich erschwerte. Die Schüler, bei denen das Stationenlernen auf Englisch durchgeführt wurde, brauchten zur Erfassung der Arbeitsaufträge wesentlich länger als die Schüler, die die Arbeitsaufträge in deutscher Sprache erhielten. Zudem fielen die Ergebnisse der Schüler in englischer Sprache deutlich schwächer aus als die der Schüler des deutschsprachigen Stationenlernens. Da alle anderen Parameter außer der Unterrichtssprache gleich geblieben sind, können die Ergebnisse auf sprachliche Probleme zurückgeführt werden.