Alkoholprävention - Bilingual I
Bilinguales Stationenlernen im Biologieunterricht der Realschule zum Thema „Alkoholprävention“: Einfluss der Sprache auf den Wissenserwerb
Autorin: Lena Krüger
Betreuerin: Dr. Sabine Gerstner
In unserer multikulturellen Umwelt spielt Mehrsprachigkeit eine immer größere Rolle. Sprachwissen und Sprachkönnen kommt im Beruf wie im Alltag ein immer größerer Stellenwert zu. Vor allem Englisch hat im Zuge der Globalisierung längst den Status einer internationalen Verkehrssprache, einer sogenannten Lingua Franca, eingenommen.
Vor dem Hintergrund dieser gesellschaftlichen Anforderungen erlebt der bilinguale Unterricht im deutschen Schulsystem seit der Jahrtausendwende einen regelrechten Aufschwung. Bilingualer Unterricht - das ist Sachunterricht in der Fremdsprache - gehört an bayerischen Realschulen jedoch noch nicht zum „Pflichtprogramm“. Im Schuljahr 2008/09 wurde er in Form eines Modellversuchs, den sogenannten Bilingualen Zügen an den Realschulen in Bayern implementiert. In Unterfranken nehmen derzeit sieben Realschulen, darunter zwei aus Würzburg, teil.
Im Rahmen meiner schriftlichen Hausarbeit habe ich ein Lernen an Stationen zum Thema „Alkoholprävention“ für den regulären und den bilingualen Biologieunterricht entwickelt. Dieses wurde im Juli 2012 in zwei siebten Klassen einer unterfränkischen Realschule durchgeführt. Ausgehend von der Problemfrage „Wie wirkt Alkohol auf meinen Körper?“ bzw. „How does alcohol affect my body?“ bearbeiten die Schülerinnen und Schüler fünf Pflichtstationen und eine Zusatzstation. Durch einen Wissenstest, der vor und nach dem Stationenlernen durchgeführt wurde, konnten das Vorwissen und der kurzfristige Wissenserwerb der Schülerinnen und Schüler ermittelt werden.
In Form einer deskriptiven Analyse wird das Abschneiden der Teilnehmer in Abhängigkeit von der Unterrichtssprache (Deutsch oder Englisch) beurteilt. Die Auswertung zeigte, dass beide Klassen nach dem Kurstag im Durchschnitt denselben kurzfristigen Wissenszuwachs erzielt haben. Ein negativer Einfluss der Fremdsprache auf den Lernerfolg konnte somit nicht nachgewiesen werden.