Biozentrum vergibt Science Awards
17.07.2018Anlässlich des Sommerfestes des Biozentrums der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg wurden „Science Awards“ an drei herausragende Nachwuchs-Forschende vergeben.
Im Biozentrum der Universität Würzburg, in dem Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus drei Fakultäten interdisziplinär im Bereich Lebenswissenschaften forschen und lehren, werden jedes Jahr mit der Vergabe der Science Awards besonders herausragende Arbeiten junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen geehrt. 2018 wurden Dr. Julian Dindas, Dr. Pauline Fleischmann und Ankit Turakhiya ausgezeichnet.
Julian Dindas vom Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie und Biophysik hat für seine Dissertation zwei Themen der Membranbiologie höherer Pflanzen wesentlich vorangebracht. Zum einen war er in der Lage, erstmalig Spannungsklemmen-Messungen an den Vakuolen intakter Pflanzenzellen durchzuführen. Darüber hinaus führte Dindas eine Studie über die molekularen Aufnahme-Mechanismen des Wachstumshormons Auxin in Pflanzenwurzeln durch. Seine Arbeiten konnte Julian Dindas als alleiniger Erstautor in den zwei angesehenen Fachzeitschriften „Molecular Plant“ und „Nature Communications“ veröffentlichen.
Pauline Fleischmann erforschte am Lehrstuhl für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie Mechanismen der räumlichen Orientierung von Wüstenameisen (Cataglyphis). Mittels aufwändiger Manipulationsexperimente in den natürlichen Habitaten der Ameisen konnte Pauline Fleischmann nachweisen, dass die Ameisen ihre visuellen Navigationssysteme initial am Erdmagmentfeld kalibrieren. Die Wissenschaftlerin publizierte Ihre Ergebnisse in fünf Fachartikeln, die zuletzt erschienene Studie in der Fachzeitschrift „Current Biology“.
Ankit Turakhiya vom Lehrstuhl für Biochemie untersuchte die Rolle des Ubiquitin-Proteasom-Systems bei der Auflösung von Stressgranula. Er konnte ein Protein namens ZFAND1 identifizieren, welches das 26S-Proteasom und die ATPase p97 an Stressgranula rekrutiert. Diese beiden Proteinkomplexe vermitteln die proteolytische Degradation beschädigter Proteine. Seine Studie konnte einerseits eine wichtige Lücke im Verständnis des Stressgranula-Metabolismus schließen und andererseits die medizinische Relevanz der von ihm analysierten zellulären Prozesse nachweisen. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der „Molecular Cell“, einem international führenden Fachmagazin, mit Turakhiya als alleinigem Erstautor publiziert.
Festvortrag von Professor Axel Meyer
Den Festvortrag im Rahmen des Biozentrum-Kolloquiums und der Physico-Medica-Vorlesungsreihe hielt Professor Axel Meyer von der Universität Konstanz. Er sprach über „Unterschiede zwischen Männern und Frauen und deren (evolutions)-biologische Basis“, ein ebenso spannendes wie unterhaltsames Thema, das zahlreiche Gäste in den Hörsaal lockte.
Im Anschluss wurde im Innenhof des Biozentrums gefeiert. Die Preisträger freuten sich über die Anerkennung der Leistungen und über einen Geldbetrag von jeweils 250 Euro.